Die Hindustan Times beleuchtet in ihrer Beilage den Weg Mumbai's in das 21. Jahrhundert. Unter dem Titel „The Mumbai Project“ werden nach und nach Themen wie Infrastruktur und Stadtentwicklung aufgegriffen. Das klingt nach einem Kassenschlager, ist aber in der Tat sehr interessant da Lärm, Verkehr, Schmutz und Armut die Hauptprobleme dieser Metropole am indischen Ozean sind.
Zug fahren zum Beispiel ist für jeden Ausländer ein Abenteuer, aber Alltag für 7 Millionen Pendler. Der Zug ist die einzige schnelle Alternative dieser Stadt, die von Menschen nur so zu überquellen scheint.
Die Infrastruktur beruht teilweise noch auf kolonialen Strukturen, viele Straßen sind Buckelpisten und scheinen nur von Schlaglöchern durchsiebt zu sein. Im Berufsverkehr liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 7km/h.
Während in Delhi die Macht residiert, ist Mumbai ein wesentlicher Bestandteil der indischen Wirtschaft und der Kultur (zum Beispiel Bollywood). Es zieht die arme ländliche Bevölkerung in die Städte um Ihren Traum von ein wenig Glück und Reichtum zu verwirklichen. Über 50% der Stadtfläche sind von Slums bedeckt. Familien leben und schlafen auf Straßen und Bürgersteigen.
Mumbai liegt auf einer Insel und wurde als Hafen von den britischen Besatzern ausgebaut und ist das Tor in den indischen Subkontinent. Wobei die Betonung in den hiesigen Geschichtsbüchern und der Presse darauf liegt, dass alle Bemühungen der Briten das Land zu erschließen nur dazu dienten, die indischen Reichtümer zu verschiffen und das Land auszubeuten. Was zweifelsfrei eine Berechtigung hat, allerdings beruhen bis heute Verwaltung, Verfassung, und Infrastruktur auf britischen Wurzeln.
Wie in jedem Schwellenland ist das Problembewusstsein vorhanden. Wie zumeist in jedem Schwellenland fehlt es aber an Know How und an Effizienz um große Projekte anzupacken. Heute zählt Mumbai offiziell 14 Mio Einwohner, inoffiziell geht man aber schon von 17 Mio aus. Sämtliche Projekte die im Bau sind, wie Straßenerweiterung, Brücken, Modernisierung der Bahnstrecken, sind zu dem Zeitpuntk an dem sie fertig gestellt werden, veraltet und ungenügend. Mumbai ist schlicht und einfach mit der Menge der Menschen, die die Stadt anzieht überfordert.
Meiner Meinung spielen mehrer Faktoren eine Rolle. Zum einem nach liegt das auch an der indischen Mentalität alle Dinge in der letzten Sekunde anzupacken zum anderen wächst Indien zu schnell. Noch vor 20 Jahren war Indien ein Argrarstaat, der Sprung vom Entwicklungsland in das 21 Jahrhundert passiert in sehr kurzer Zeit. Es ist das Land des Outsourcing, der IT, dennoch gibt es keine ununterbrochene Stromversorgung und in ländlichen Gegenden sogar gar keinen Strom. Es gibt jede Fachmediziner und Spezialisten auf jedem Gebiet aber es mangelt an einer medizinischen Grund Versorgung.
Die Zukunft wird zeigen wie Indien sich als Global Player beweisen kann und mit den Veränderungen zurecht kommt. Ich bin gespannt.