31.12.2007

Reflexionen ins neue Jahr

2007 Ein kleiner Rückblick auf das vergangene Jahr.

Während der Start ins neue Jahr etwas unerfreulich und unsanft war, begann für mich der Wendepunkt in meiner Diplomarbeit. Der Abgabetermin saß im Nacken und ich legte richtig los und fabrizierte somit auch 70 Seiten in knapp 2 Monaten. Nachdem das Wohnheim in Wernigerode über die Semesterferien fast ausgestorben war und meine ab und zu ganz lauten Mitbewohner das Feld geräumt hatten stand der Powerarbeit auch nichts mehr im Wege. Im April reichte ich dann feierlich meine Diplomarbeit beim Prüfungsamt ein. Meine beiden Betreuer ließen sich auch genug Zeit (bis August) um über meine Arbeit zu richten, die ich auch mit sehr gut (1,3) abgeschlossen habe.

Parallel zur Schreiberei fing ich mit laufen an, um einerseits
den Kopf frei zu bekommen und andererseits mir zu beweisen, dass ein wenig Herzrasen nicht mein Leben beeinträchtigen kann. Am Anfang ganz klein mit 10 Minuten bis hin zu einem disziplinierten Training, durch dessen ich den Halbmarathon in Bitterfeld in 2:03h lief.

Während dieser Zeit reifte der fixe Gedanke, noch einmal einige Zeit im Ausland zu verbringen, zu einem Plan heran. Und zwar auf einem anderem Kontinent. An der Finalisierung dieser Idee legte mir AIESEC in Wernigerode ein paar gründliche Steine in den Weg, wodurch ich ziemlich enttäuscht war, da ich diese Initiativegruppe mit aufgebaut habe. Durch ein paar freundliche Telefonate mit den französischen Kollegen lies sich das aber klären. Durch diesen unvorhergesehen Aufschub verdiente ich mir ein paar Mark als Tele-Diaologmarketing-Agent für erklärungsbedürfigte Lösungen. (also auf gut deutsch im Callcenter)

Meine Lieblingsschwester traute sich dann im Mai, sich trauen zu lassen, was in der ganzen Familie für Aufregung und helle Betriebsamkeit sorgte. Standesamtlich trauten sich Sophie und Stephan in Markkleeberg bei Leipzig. Die kirchliche Trauung verlief dann an ihrem Studienort in Magdeburg. Bei dieser Gelegenheit lernte ich auch eine angenehme und adrette junge Dame kennen, die mich bei mehreren Aufenthalten in Halle belehrte, dass die Saalestadt auch schöne und lebenswerte Ecken besitzt, und auch sonst von ihrem Wesen überzeugte. ;-)

Durch den unfreiwilligen Aufschub in Richtung Ausland konnte ich aber den Sommer am Cospudener See, am Hufeisensee und am Balaton genießen.

In diesem Jahr hielten mich meine Jobs bei der Leipziger Messe über Wasser und ich wurde zuletzt sogar als Hauptkassierer befördert. Von verrückten Gamern auf der Games Conventition bis hin zu rüstigen Rentnern auf der Touristik und Caravan machten diese Einsätze immer einen heiden Spaß.

Nach ewigen hin und her mit Bewerbungen und Telefoninterviews hat es mich ab Oktober nun nach Indien für ein Praktikum bei MAERSK verschlagen, die Eindrücke und Erfahrungen seht ihr ja hier im Blog.

Dann bleibt mir nur noch übrig euch allen ein Gesundes neues Jahr zu wünschen und alles erdenklich Gute.

Christian

24.12.2007

Frohe Weihnachten/ Merry Christmas

Ich wünsche euch allen, schöne und besinnliche Momente und ein gutes und erfolgreiches neues Jahr. Anbei ein Ausschnitt aus dem Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, aufgeführt in der Nikolaikirche zu Leipzig (Ort der Uraufführung von 1734).

Wishing all of you sweet and dear moments with all your beloved ones for this Christmas and all the best in the following year. May it bring you prosperity in all fields of life and all the things you wish for. Below a snapshot of J.S. Bachs Christmas Oratorio, performed in St. Nikolai (which is the place of the premiere in 1734) in Leipzig 21dec 07.

17.12.2007

Update II

Nach mehr als zwei Monaten in Mumbai ein kleines Update von mir diesmal wieder als Videopost:



After more than two months in India a short update from my side, this time as videopost for, english version of the video click here.

12.12.2007

The Mumbai Project

Die Hindustan Times beleuchtet in ihrer Beilage den Weg Mumbai's in das 21. Jahrhundert. Unter dem Titel „The Mumbai Project“ werden nach und nach Themen wie Infrastruktur und Stadtentwicklung aufgegriffen. Das klingt nach einem Kassenschlager, ist aber in der Tat sehr interessant da Lärm, Verkehr, Schmutz und Armut die Hauptprobleme dieser Metropole am indischen Ozean sind.

Zug fahren zum Beispiel ist für jeden Ausländer ein Abenteuer, aber Alltag für 7 Millionen Pendler. Der Zug ist die einzige schnelle Alternative dieser Stadt, die von Menschen nur so zu überquellen scheint.

Die Infrastruktur beruht teilweise noch auf kolonialen Strukturen, viele Straßen sind Buckelpisten und scheinen nur von Schlaglöchern durchsiebt zu sein. Im Berufsverkehr liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 7km/h.

Während in Delhi die Macht residiert, ist Mumbai ein wesentlicher Bestandteil der indischen Wirtschaft und der Kultur (zum Beispiel Bollywood). Es zieht die arme ländliche Bevölkerung in die Städte um Ihren Traum von ein wenig Glück und Reichtum zu verwirklichen. Über 50% der Stadtfläche sind von Slums bedeckt. Familien leben und schlafen auf Straßen und Bürgersteigen.

Mumbai liegt auf einer Insel und wurde als Hafen von den britischen Besatzern ausgebaut und ist das Tor in den indischen Subkontinent. Wobei die Betonung in den hiesigen Geschichtsbüchern und der Presse darauf liegt, dass alle Bemühungen der Briten das Land zu erschließen nur dazu dienten, die indischen Reichtümer zu verschiffen und das Land auszubeuten. Was zweifelsfrei eine Berechtigung hat, allerdings beruhen bis heute Verwaltung, Verfassung, und Infrastruktur auf britischen Wurzeln.

Wie in jedem Schwellenland ist das Problembewusstsein vorhanden. Wie zumeist in jedem Schwellenland fehlt es aber an Know How und an Effizienz um große Projekte anzupacken. Heute zählt Mumbai offiziell 14 Mio Einwohner, inoffiziell geht man aber schon von 17 Mio aus. Sämtliche Projekte die im Bau sind, wie Straßenerweiterung, Brücken, Modernisierung der Bahnstrecken, sind zu dem Zeitpuntk an dem sie fertig gestellt werden, veraltet und ungenügend. Mumbai ist schlicht und einfach mit der Menge der Menschen, die die Stadt anzieht überfordert.

Meiner Meinung spielen mehrer Faktoren eine Rolle. Zum einem nach liegt das auch an der indischen Mentalität alle Dinge in der letzten Sekunde anzupacken zum anderen wächst Indien zu schnell. Noch vor 20 Jahren war Indien ein Argrarstaat, der Sprung vom Entwicklungsland in das 21 Jahrhundert passiert in sehr kurzer Zeit. Es ist das Land des Outsourcing, der IT, dennoch gibt es keine ununterbrochene Stromversorgung und in ländlichen Gegenden sogar gar keinen Strom. Es gibt jede Fachmediziner und Spezialisten auf jedem Gebiet aber es mangelt an einer medizinischen Grund Versorgung.

Die Zukunft wird zeigen wie Indien sich als Global Player beweisen kann und mit den Veränderungen zurecht kommt. Ich bin gespannt.

08.12.2007

Internet on the go

Mumbai is a city of daily heavy commuting. I'm fine as it takes me only 2 hours a day to go to work and come back home. Spending so much time in a train/rikshaw/cab is quite boring and you feel that you wasting time. Then your mobile become a close friend to you as you can spoil time by calling, texting and playing. Nothing else like a book or a newspaper really fits in a packed train or cab where you hardly have space for your own. Back home in Germany they recently introduced the I phone which is considered as a big step towards 3G communication as a mass (or killer) application. India is far away of implementing a UMTS network, as they consider a bidding process for licenses next year. Implementation is expected by 2012.

Nevertheless mobile communication is the killer application in India, with current 217 Mio users and 8 Mio new subscribers each month. India is the fastest growthing mobile market in the world with a huge potential as only a fith of the population has access to mobiles services so far and network coverage in rural areas is still rare.


For me GPRS became a good friend as prices here are really cheap. (0,10 Rs per 10kb = 0,002 EUR) and again I'm amazed and enthusiastic of Google and their applications. Having Gmail and your mobile and reading and writing Mails is really basic, but mobile navigation via Google Maps can be vital in Mumbai, as orientation is generally quite tough. Especially if you trust the rikshaw driver and he himself is totally lost, but he still pretend to know the way. Normal procedure is to get off the riksh and change into another from this particular area, as the new driver probabley knows the area better. With Google Maps you still have an orientation and this tool is indeed a nice application to play with.

04.12.2007

How do you recognise becoming a Mumbaiker

In reference to Gigis you know you are becoming a Parisian when.. here comes the How do you recognize becoming a Mumbaiker. The idea behind is that you certainly recognize that you adapt some habits and mindsets. If you live and work India and especially Mumbai this happens really fast, once you are over the culture shock you get used to certain things. If not you will leave the country soon.
So here is my list of how to recognize becoming a Mumbaiker


- everything beyond 30km/h is speeding

- 0.1m² is lot of space in a train

- you bargain everywhere
- if you sneeze, don't expect somebody to say "Gesundheit, bless you.."
instead you say sorry
- you start liking Kinfisher

- there is no need to use a blinker/ indicator/ side mirror, just horn

- you get new a perspective towards waste and pollution

- you are shaking your head like an Indian
- you start your sentence with "Hey Boss.."
- you can squeeze your lips to call a waiter etc.
- 100 Rupies (2EUR) is expensive for one meal
- you don't consider guys holding hands and hugging as gay
- you jump off the train while it is still running
- you can recognise stations by the smell (e.g Bandra)
- a fresh lime juice while waiting at the station is perfect thing to spoil time waiting for the train
- you finally pay the prize for an auto,taxi shown on the meter without discussion
- you have a bit of orientation in the city

to be contunied, I'm wondering what my Indian friends and colleagues say?

02.12.2007

Weihnachtsmarkt

Mein "Weihnachts Care Paket" das ich seit 5 Wochen erwarte wurde bestimmt schon vom Zoll gefuttert. Dank der deutsch-indischen Außenhandelskammer gab es aber dieses Wochenende einen Weihnachtsmarkt. Voller Erwartung auf deutsche Würstchen, Glühwein und ein wenig Weihnachtsstimmung freute ich mich auf dieses Wochenende. Glühwein bei 30 Grad zu trinken war dann doch schon ein wenig komisch und die Würstchen waren auch keine Bratwürste. Dank Warsteiner aber wenigstens gutes Bier. Das ganze war auch sehr indisch angehaucht, so zum Beispiel mit Tanzshows und Pferderennen. Dennoch war es ganz nett.

Für mich ist Weihnachtsverdrossenheit (wie in den Tagesthemen berichtet) kein Thema, da Weihnachten hier keine Rolle spielt. Ich denke mal ich werde hoffentlich ein paar sinnliche Momente erleben wenn ich über die Feiertage nach Hause fliege.